Chronik zum 50-jährigen Jubiläum

50 Jahre Heimatverein Oberdünzebach

Am 12. 4.1961 berief der damalige Bürgermeister Karl Zeuch der ehemals selbständigen Gemeinde Oberdünzebach eine Bürgerversammlung in das frühere Gasthaus Saame ein.

Der Zweck dazu war die Gründung eines Heimatvereins. Es gelang dem Bürgermeister in der Versammlung die etwa 50 erschienenen Einwohner davon zu überzeugen, dass die Gründung eines Heimatvereins in Oberdünzebach für den Ort von Vorteil sei.

Das von der Hessischen Landesregierung vorgesehene Motto: »Unser Dorf soll schöner werden« und die Verbesserung der Lebensqualität auf dem Dorfe könne durch die Mitwirkung aller Einwohner und durch den Zusammenschluss zu einem Verein verwirklicht werden. Noch am gleichen Abend wurde der Heimatverein in Oberdünzebach von den Versammlungsteilnehmern gegründet.

Schon wenige Tage später unternahmen der Bürgermeister mit dem Vorstand des Heimatvereins eine Besichtigung des Dorfes um festzustellen, an welchen Plätzen im Ort die Arbeit des Heimatvereins be­ginnen sollte. Hierbei ergaben sich zunächst folgende Punkte:

1. Der Vorgarten der neuen Schule.
2. Die Linde am Ortseingang von Eschwege.
3. Der Schuttabladeplatz am sogenannten Eselsweg.
4. Die Umgebung der Kirche.
5. Das Wiegehäuschen neben der alten Schule.
6. Der Dorfausgang auf der Hölle.
7. Das Ehrenmal auf dem Friedhof.
8. Der Friedhof und seine Umgebung.

Die vorgesehenen Arbeiten wurden mit der Gemeindevertretung, dem Kirchenvorstand und dem Fried­hofsausschuss abgesprochen und geplant und die Mitglieder des Heimatvereins davon informiert.

Die Unterrichtung der Bürger über das Vorhaben des Heimatvereins erfolgte in einer öffentlichen und gut besuchten Veranstaltung in der ehemaligen Gastwirtschaft Saame. Zu dieser Versammlung war auch der Vorsitzende des schon einige Jahre aktiven Heimatvereins von Weißenborn, Dr. Lischewski, eingeladen. Der Vorsitzende Dr. Lischewski berichtete dann über durchgeführte Arbeiten in Weißenborn und zeigte einen Film. Der Film-Vortrag beeindruckte die Anwesenden sehr und bestärkte sie in dem Willen, ebenfalls mitzuhelfen bei der Verschönerung ihres Dorfes. Diese Bereitschaft drückte sich auch aus in der Spende von etwa 850, – DM. Die Bürger waren bereit, durch tatkräftige Mithilfe die Arbeit des Heimatvereins zu unterstützen. Dieses gemeinsame Arbeiten führte dann auch zum gewünschten Erfolg wie vorhandene Bilder und ein 1963/1964 gedrehter Farbfilm beweisen. Alle die vorgenannten Arbeiten benötigten natürlich Zeit, da dieselben infolge Berufsarbeit der Mitglieder nur an den Sonntagvormittagen durchgeführt werden konnten.

Im Jahre 1964 nahm unser Dorf erstmals an dem Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« auf der Kreisebene teil und erreichte 64 von 100 Punkten. Natürlich hatte niemand erwartet, den 1. Platz zu belegen. Es zeigte sich aber, dass der Heimatverein mit seinen begonnenen Arbeiten auf dem richtigen Weg war und den er weiter beschreiten konnte.

In den folgenden Jahren wurden die anfangs geplanten Verschönerungsarbeiten weitgehend abge­schlossen, gepflegt und kontinuierlich erweitert. Bei allen Arbeiten ist die tatkräftige Unterstützung durch die Einwohner des Ortes hervorzuheben.

In den Jahren nach seiner Gründung hat sich der Heimatverein vorwiegend um die Verände­rung und Verschönerung des Ortsbildes be­müht. Eine neue Aufgabe sah dann der Hei­matverein etwa ab dem Jahre 1966 darin, mit der gesamten Bevölkerung einmal im Jahr ein gemeinsames Fest zu feiern.

So entstand aus dem noch anfangs im Saal der früheren Gastwirtschaft Saame von der Ge­meinde durchgeführte Kinderfest, das »Heimat­fest«.

Höhepunkt des in den Sommermonaten durch­geführten Festes ist der Festzug mit vielen

Motivwagen und Fußgruppen, der sich dann durch die geschmückten Straßen und die vielen Zuschauer aus nah und fern zum Festplatz bewegt.

Unter der Mitwirkung des Heimatvereins entstand 1971 eine neue Friedhofskapelle, die im glei­chen Jahr ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Im Jahre 1985 wurde dem Heimatverein das ehemalige Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr zur Nutzung für die Gerätschaften übergeben, da für das neu angeschaffte Feuerwehrauto der vorhandene Platz nicht ausreichte

Seit dem 4. April 1986 kann sich der Heimatverein Oberdünzebach e. V. nennen, da er beim Amtsge­richt Eschwege in das Vereinsregister eingetragen wurde.

Das jetzige Vereinsheim in der Borngasse wird seit 1993 mit dem  Jugendzentrum geteilt. Um auch für die Oberdünzebächer Jugendlichen einen Treffpunkraum  zur Verfügung zu stellen, wurde im Einvernehmen mit dem Heimatverein das Haus für die jeweiligen Belange eingerichtet. Der Raum, findet für Besprechungen und natürlich auch zur Stärkung nach getaner Arbeit seinen Nutzen. Bei Arbeitseinsätzen ist er oft mal zu klein, aber bekanntlich gehen zahme Schafe mehr in einen kleinen Stall. Und so lange es mehr gearbeitet wird als geredet, fand oder findet jeder ein Plätzchen.

1996 war allerding auch ein etwas ungewöhnliches Jahr für den Heimatverein ebenso für Oberdünzebach. Denn es war das 1. Jahr ohne das alljährliche Heimatfest. Die  zurückliegenden letzten 2 Jahre die mit einem Defizit von je ca. 800 DM Endergebnis  abschlossen, konnte sich der Verein nicht länger leisten. So entschloss man sich bei der Jahreshauptversammlung kein Fest mehr auszurichten. Der Versuch, die übrigen Vereine mit ins Boot zu nehmen scheiterte daran, da die meisten Vereine sich ein Defizit nach einem Fest sich nicht leisten konnten.

In 2001 feierte der Heimatverein seinen 40-jährigen Geburtstag. Der damalige und viel zu früh verstorbene Vorsitzende Jürgen Fritz nahm dieses Fest zum Anlass, die damals noch zahlreich anwesenden Gründungsmitglieder zu ehren.

Ab 2004 übernimmt der Heimatverein auch die Pflege des Friedhofes. Neben der Pflege wurden jährlich Maßnahmen durchgeführt, die heute unseren Friedhof in einem sehr gepflegten Bild erscheinen lassen. In 1998 wurde mit Mitteln der Stadt die Friedhofshalle erweitert. Bei der notwendigen Eigenleistung waren natürlich auch die Mitglieder des Heimatvereins gefragt und man stellte sich in den Dienst der guten Sache genau so wie bei der Erneuerung des Ehrenmals, welches in 2009 sein jetziges Aussehen besitzt.

Nicht zu vergessen ist die Stadt Eschwege, die bei allen Maßnahmen das Material besorgte und Maßnahmen, die nicht in Eigenleistung zu vollbringen waren über Fachfirmen machen lies. Auch heute, bei den knappen Haushaltsmitteln, hält sie weiterhin die Vereinsförderung aufrecht.

Abschließend bleibt festzustellen, dass der Heimatverein Oberdünzebach sich in den  Jahren seines Bestehens uneigennützig für die Verschönerung unseres Stadtteils und die Förderung der Gemeinschaft erfolgreich eingesetzt hat.

Es bleibt der Wunsch, dass der Heimatverein Oberdünzebach, der heute ___  Mitglieder hat, noch viele Jahre zum Wohle unseres Ortes und seiner Menschen tätig sein kann.